Donnerstag, 20. Oktober 2011

Mein erster (Teil)erfolg

Ihr werdet es nicht glauben, aber ich habe meinen ersten echten Erfolg! Ich bin hier gerade in Texas (es ist aktuell schwer einen Ort zu finden, wo man nicht erfriert) und da habe ich durch Zufall etwas von einem total bekannten Biber gehört. ‘Biber?’, dachte ich mir, das ist doch auch ein Tier. Also bin ich losgezogen und habe nach einem Biber gesucht. In Luling (cooler Name, oder?) bin ich fündig geworden. Da gibt es ein riesiges Geschäft, das scheinbar von einem Biber geführt wird. Muß wohl so sein, denn warum ist sonst überall ein Biberkopf als Logo zu sehen?

Ich bin da ins Geschäft rein und was muß ich gleich beim Eingang sehen: Jede Menge armer Stoffbiber, eng zusammengedrängt und mit einem ganz traurigen Blick. Ich bin zu einem etwas unscheinbareren hingekrochen und habe ihn gefragt, ob ich ihm nicht helfen könnte. Ist garnicht so leicht sich mit einem Biber zu verständigen, durch den Überbiß nuscheln die irgendwie. Und das noch in texanischem Englisch!

Jedenfalls konnte ich ihn davon überzeugen, daß diese Massenbiberhaltung nicht gut sein kann. Wir haben uns ganz unauffällig rausgestohlen. Und damit habe ich mein erstes Tier befreit! Zwar kein Gummitier, aber immerhin, ein Tier!!! Leider ist mein geretteter Biber nicht ganz so selbständig wie ich. Es scheint fast so, als könnte er nicht alleine in der weiten Welt überleben. Wie wir da so am Ufer eines Sees sitzen und er seinen ersten Sonnenuntergang in der Freiheit genießt, mache ich mir Gedanken über seine Zukunft:

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Und da kommt der absolute Glücksfall ins Spiel. Ich sehe ein silbernes Auto zu uns an den See kommen. Wir verstecken uns natürlich gleich, wer will denn entdeckt werden. Aus dem Auto steigen zwei Menschen aus, einen erkenne ich sofort wieder. Der war doch in Krut??? Sofort schießt mir ein genialer Plan durch den Kopf: Wenn ich meinen neuen Freund da in den Kofferraum schmuggeln kann, dann kommt er zu jemanden, der ihn wirklich mag. Vielleicht zu jemanden, der auch erst vor kurzem das Licht der Welt erblickt hat. Da habe ich doch etwas von einer Lisa gehört. Ja, das machen wir…

Samstag, 3. September 2011

Schwer ist die Reise für einen Winzling wie mich

Die Reise ist für mich winzigen Fußgänger immer beschwerlich. Man sollte sich einmal auf meine Augenhöhe begeben und dann locker flockig sagen, das ist nicht schwer. Z.B. Eine Wiese. Da sieht man ja den Wald vor lauter Grashalmen nicht. In solchen Fällen muß ich über Zäune gehen:

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Aber kaum kommt man voran, schon sind einem Mauern im Weg:

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Ganz schlimm sind Flüsse. Ich schwimme ja gerne, aber bei meiner Größe komme ich ja nie drüben an. Da muß ich auf Brücken vertrauen.

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Was so nett und einfach aussieht, sollte man mal aus einer objektiven Perspektive sehen, da brauchen ja Menschen schon Ewigkeiten. Mich sieht man aus der Höhe zwischen dem Laub kaum.

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Das mit dem Wasser ist wirklich zweischneidig. Einerseits brauche ich es, andererseits hat es mich schon mehrmals fast das Leben gekostet (siehe z.B. den Karibik-Post). Aber wer läßt mich als Hippo schon an ein Steuer eines Schiffes (die Geschichte wird leider als Geheimsache eingestuft)?

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Man kann sich auch mit einer Kanone herumschießen lassen (siehe Florida-Bericht), aber das kann ich auch nicht so wirklich weiterempfehlen.

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Da ist d’rüberschwimmen bei weitem ungefährlicher. Habe ich zum Beispiel beim Colorado River schon mehrmals geschafft. Ok, da wo er noch klein ist:

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Oder sich schon mal überlegt was Stufen für Menschen für mich bedeuten? Da kann man nur auf Geländer hoffen:

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Und manchmal sieht etwas aus der Nähe viel besser aus als von oben. Ein Beispiel gefällig? Da kam ich mir dann verar**** vor:

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Und zuletzt noch ein Gedanke: Wenn Menschen von winzig kleinen Distanzen sprechen, so sind die für kleinen Hippos wie mir unvorstellbar groß! 90 Meilen. Schon mal so lange geschwommen???

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Jetzt aber genug von mir erzählt, beim nächsten mal berichte ich wieder von meiner Befreiungsaktion geknechteter Gummitiere. Eines kann ich schon verraten: Ich habe andere Tiere gefunden… und wenn ich nicht immer erfolgreich beim Befreien anderer bin, denkt daran, wie schwer es mir fällt zu reisen!

Samstag, 2. April 2011

Karibik

Das ich ein Fan von Wasser bin, ist bekannt. Das ich ein Fan von Wärme bin, ist sicher auch bekannt. Was liegt also näher als meine Befreiungsaktion in die Karibik zu verlegen? Da ist es warm (auch wenn es in Österreich saukalt ist), es gibt genug Wasser und warum sollten nicht auch da Gummitiere zu retten sein? Eben. Also bin ich in die Karibik.

Das Wasser dort ist zwar salzig (und nicht so gut für meine Haut) aber dafür warm. Ich tauche da gerne mal ab:

1, 2, 3 und ABGETAUCHT!

Und was tue ich da so unter Wasser? Ich hüpfe auf sehr seltsamen Riffen herum (nein, da kann man nix kaputt machen):

Gummitier auf Gummiriff?

Und wie bewege ich mich am Wasser fort, fragt ihr? Klar, ich kann Schwimmen und Tauchen. Aber über längere Strecken ist das nicht so gut. Da nehme ich lieber einen schwimmenden Untersatz. Ist die Farbe nicht hübsch?

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Wie ich da so rumtuckere, sehe ich plötzlich seltsame Kabel im Wasser. Die Boje links ist zwar aus Gummi, scheint aber kein dickes Gummitier zu sein. Smiley

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Man ist das Kabel dick. Wozu soll das denn gut sein?

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Ich hätte lieber fragen sollen, “was ist am Ende des Kabels”, denn plötzlich taucht vor mir ein Ungeheuer auf!

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Ich mache, daß ich Abstand gewinne und schaue mir das mal aus der Distanz an. Und schwups, schon ist das Monster wieder untergetaucht. Da unten sehe ich es noch:

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Heute würde ich sagen, das Ding sieht wie ein tauchfähiger Panzer aus. Damals habe ich aber gedacht, daß es vielleicht ein armes Gummitier an der Kette sein könnte. Also bin ich da runtergetaucht:

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Hat nicht lange gedauert und ich war im Antauch (Flug geht ja nicht unter Wasser):

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Aber viel näher kam ich nicht. Irgend ein Strahl oder sonstwas muß mich getroffen haben. Ich war plötzlich besinnungslos und ich tauchte immer tiefer…

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Zum Glück halten es Hippos eine Weile unter Wasser aus. Völlig benommen kam ich zu mir und ganz instinktiv tauchte ich auf:

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An der Oberfläche konnte ich mich kaum bewegen, aber wenigstens konnte ich wieder atmen. Hilflos trieb ich auf den Weiten des Wassers. Mein Wassergefährt war auch weg, zum Glück war auch der Unterwasserpanzer weg. So ging es lange und ich dachte schon, daß ich das Abenteuer vielleicht nicht überleben würde. Doch da kam eine tropische Landschaft in Sicht! Land!

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Irgendwie schaffte ich mit letzter Kraft auf den gelben Busch zuzuschwimmen:

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Mann, die Karibik ist gefährlich. War das ein außerirdischer Robot oder hat da irgendein Geheimdienst seine Finger im Spiel??? Ich weiß es nicht, aber vielleicht lebe ich gerade deswegen noch.

Samstag, 12. März 2011

Australien

Vier Jahre ist es her, dass ich den roten Kontinent besucht habe. Es war also höchste Zeit nachzusehen wie es den Springbeutlern in Down Under geht; irgendwo müssen doch andere Gummitiere auf ihre Befreiung warten!

Also bin ich gleich ins Herzen von Australien gefahren. Bei der Größe ist es sicher egal wo man zu Suchen beginnt. Hier bin ich vor den Kata Tjuta (Olgas) zu sehen; das Wetter war sonnig aber ungewöhnlich kalt. Brrr, so wäre ich noch fast zum Opfer geworden!

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In der starken Sonne war es auszuhalten, aber meine empfindliche Haut litt sehr. Was tut man nicht zum Wohle der Gummitierwelt.

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Ich bin daher lieber nach drinnen gegangen. Da war es wärmer und weniger sonnig. Und stärken konnte ich mich auch.

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Übernachten kann ich in Hotels nicht, wer gibt schon einem quasi mittellosen Hippo ein Zimmer. Aber das Zelt da, war für mich kleinen Hippo mindestens genauso gut. Und dann noch der geniale Sternenhimmel…

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Der Uluru steht auch noch, diesmal mal von der Sonnenaufgangsseite gesehen. Naja der Frühaufsteher bin ich ja nicht gerade und der Sonnenaufgang ist wohl schon vorbei. Und wie beim letzten mal, keine Gummitiere in Sicht. Seufz.

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Auf dem vorigen Foto sieht es so schön grün aus. Klar, hat ja auch vorher geregnet. Aber meine Haut brauchte trotzdem was zum Baden. Mit kaputter Haut, kann ich niemanden mehr retten. Bei einem Spaziergang fand ich dann diese kleine Oase. Hurra endlich baden!

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Weiter ging es zum Kings Canyon, auch hier zog mich das Wasser magisch an. Doch was ist das?? Das grenzt schon an sexuelle Belästigung! Wer drückt mich da von hinten???

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Ich versuche mich umzudrehen, aber es geht nicht! Wo ist der Übeltäter mit dem langen Finger?

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Ich mußte spucken. In großen Strömen!

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So konnte ich den frechen Angreifer in die Flucht schlagen. Das einem sowas in der Einsamkeit des heiligen Berges passiert, hätte ich nie geglaubt. Mein Gespucke ist zwar nicht gefährlich, aber vielleicht hat der Angreifer geglaubt, ich bin so eine kleine Speihschlange!

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Zur Sicherheit bin ich aber losgelaufen. Man weiß ja nie, ob der Angreifer nicht zurück kommt. Ab durch die Schlucht.

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Glücklicherweise bin ich schwindelfrei!

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Weiter ging es durch den Busch, wo ich diese gewaltigen Bauten entdeckte. Man bedenke, wie gewaltig die aus meiner Perspektive sind!

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Ihr seht mich nicht? Erst beim näheren Hinsehen, kann man mich entdecken. Aber obwohl ich immer genau hinsehe, auch dort waren keine rettungsbedürftigen Gummitiere. Nicht mal ganz kleine.

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Weiter im Norden war es wenigstens wieder naß. Wunderbare Wasserfälle.

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Also noch einmal schnell ins Wasser gehüpft, um frisch für die hoffentlich bald kommenden Befreiungsaktionen zu sein.

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Leider habe ich auf der restlichen Tour kein Gummitier mehr gefunden. Zum Abschluß kann ich Euch aber noch ein Geheimnis verraten: So mancher hat sich sicher schon gefragt, wie ich meine Rettungsaktionen finanziere? Naja, das eine oder andere schmutzige Geschäft ist schon dabei, damit alles sauber bleibt!

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Sonntag, 13. Februar 2011

Da wo es warm ist

Die Winter sind für mich eine echte Bedrohung. Immer wieder komme ich in die Gefahr zu erfrieren. Hippos sind irgendwie keine Schneetiere. Wie ich jetzt wieder so in die Wintergefahr komme, erinnere ich mich an einen Winter – schon länger her – wo ich mich in den Süden begeben habe. Da ist es feucht und recht warm. Ihr Menschen nennt das dort wohl Florida. Ich habe gehofft endlich wenigstens ein Gummitier befreien zu können, aber es kam einmal mehr ein wenig anders. Aber lest selbst, was mir dort widerfahren ist (aber sagt es auf keinen Fall weiter!):

Recht klug habe ich mich frühzeitig aus dem Staub gemacht. Am Flughafen in Wien war es noch ganz schneefrei:

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In Washington ist es eine echte Herausforderung durch die langen Gänge zu finden. Aber ich mußte es unbedingt schaffen, denn wer überlebt schon einen Winter in Washington!

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In Florida angekommen bin ich in so einen riesigen Sumpf gelaufen, um mich einmal in Ruhe von den Strapazen zu erholen. Nur mal in der nächsten Zeit keinen Menschen sehen. Aber da fand ich – inmitten des Sumpfes – seltsame Bauwerke. Überall Raketen…

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Irgendwie hatte ich Angst, sie könnten mich als Versuchstier ins All schießen. Ich bin ein Tier (und da gab es ja schon einige Beispiele in der Geschichte), ich bin schlau und vorallem ich bin klein und leicht!!! Nein, ich will da nicht reingepfercht werden! Vielleicht nur in so eine Schublade? Da hätte ich ja gleich bei Roman bleiben können.

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Also ganz schnell wieder raus! Lieber versumpfen als dort als Versuchskaninchen im All landen. Seltsame riesige Bäume haben sie dort. Der Name klingt irgendwie wie Banane oder so:

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Sie bauen auch brückenartige Wege durch den Sumpf. Da kommt man auch als kleines Tier flott voran. Hoffentlich rennen da nicht all zu viele Menschen rum, denn flüchten geht auf so einer Brücke schwer:

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Und wenn ich schon an’s Hüpfen denke: Ich habe irgendwie den Eindruck, wenn ich da hüpfe, ende ich als Mittagshappen! Nein, da muß ich auch wieder ganz schnell weg!

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Dann doch lieber wieder in Menschennähe. Die tun dort drüben sehr seltsame Dinge. An dem See haben sie halb Europa nachgebaut. Keine Ahnung wozu das gut sein soll, aber wenn es den Menschen Freude macht, vergenußzwergeln sie vielleicht keine Gummitiere.

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Riesige Kugeln müssen auch ganz toll sein. Ob ich da drinnen arme gefangene Gummitiere finde?

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Ich habe versucht den Typen da zu fragen. War aber stocksteif und wollte nicht mit mir reden. Dabei dachte ich ein Edison weiß sich auszudrücken:

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Na gut dann nicht. Dann mal in einen Garten geschaut. Da könnte es doch auch Tiere geben. Und wie wahr, da gibt es sogar Hippos!

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Nur irgendwie hat das Hippo die gleiche Schweigsamkeit wie der Herr Edison. Da bin ich vor seine Augen geklettert, vielleicht sieht es ja nur schlecht:

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Wie ich dem Hippo ins Auge gebrüllt habe, ist es voll erschrocken! Na das war knapp, fast hätte es mich verschluckt!

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Das war nix, also in einen anderen Garten geschaut. In Florida haben alle Gärten so seltsame Eingänge. Menschentrauben stehen bei den Eingängen Schlange. Keine Ahnung warum man sich da anstellen soll, ich gehe einfach immer nur rein und keiner hat bisher etwas gesagt:

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Dieses mal war es aber anders. Ein Smurf kam auf mich zu und redete auf mich ein. Keine Ahnung was er zu sagen hatte, ich verstehe kein Spanisch. Aber er redete ohne Unterbrechung! Wenn ich etwas sagen wollte, hat er immer pscht gemacht.

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Weil er gar so aufgeregt wirkte und ich den Verdacht hatte, er würde auch auf der Flucht sein, bin ich mit ihm mitgegangen. Vielleicht sollte ich ihm helfen andere Gummitiere zu befreien. Hatte ich einen Gesinnungsgenossen gefunden? Nach all der langen Suche??? Er zeigte immer auf die Kugel. Irgendwann habe ich es geschnallt: Er wollte mir einen Ort darauf zeigen!

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Ich nickte und weiter rannte er durch die Gegend. Durch Gräben und seltsame Hütten. Dort waren aber schon mal keine Gummitiere zu sehen:

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In dem Haus würde man wohl keine Gummitiere verstecken, so unauffällig ist das Haus nun nicht:

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Durch das lange Rennen wurde ich völlig fertig. Mit dem Smurf kommt man nicht einmal zum Essen. Aber es hat schon eine Weile gedauert, bis ich pantomimisch Hunger dargestellt hatte. Ihr glaubt das ist leicht? Na dann zeigt doch mal auf den knurrenden Magen, wenn ihr auf 4 Füßen steht! Irgendwann scheint er meinen Magen dann knurren gehört zu haben und er brachte mich zu einem geheimen Essenstopf:

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So ging es einige Tage. Irgendwann waren wir ganz im Süden und das Land hörte einfach auf. Was sollten wir da?

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Ich sollte zu einem Leuchtturm gehen und nach irgendwas Ausschau halten. Na habe ich doch glatt gemacht!

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Und was macht der Smurf? Er wirft sich in ein Boot und düst weiter in den Süden. Ich sehe ihn vom Leuchtturm nur noch davonjetten. War das ein kubanischer Spion auf der Flucht??? Ich habe auch schnell meine Beine in die Hand genommen (im übertragenen Sinn, ich habe ja keine Hände), denn mit der Spionageabwehr wollte ich nichts zu tun haben. Was für eine Enttäuschung: An Stelle Gummitieren geholfen zu haben, jage ich quer durch Florida und unterstütze einen Spion. Wenn das wer erfahren würde!

Da blieb mir nichts anderes übrig, als meinen Kummer mit Alkohol zu ersäufen:

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