Freitag, 24. April 2009

USA West

Weil ich in Österreich ja immer noch ein Verfolgter bin und die nahe Vergangenheit gezeigt hat, wie gefährlich es für mich da ist, gehe ich halt wieder schweren Herzens ins Exil. Dieses mal soll das klassische Land zur Aufnahme der Verfolgten mein Ziel sein, die USA.

Ich kam also in San Francisco an. Fragt lieber nicht, wie ich mich da bei den aktuellen Einreisebestimmungen hineingebracht habe - das ist nichts für die Öffentlichkeit. Nichts desto trotz, konnte ich mich bei herrlichem Wetter ans Meer setzen. Doch der Ausblick trübte gleich wieder meine Gedanken...hip_36

Zum Glück ist die Zeit der Knechtung hier vorbei, aber dieser Anblick hat mich wieder an meine eigene Geschichte erinnert: Eingesperrt und täglich mit Gräueltaten konfrontiert. Da läuft einem gleich die Gänsehaut den Gummi runter!

hip_37

Also nutzte ich meine neue Bewegungsfreiheit, um wieder meine Mission zur Befreiung von Gummitieren aufzunehmen. Zunächst muß ich mal von der Küste weg, da werden die Geknechteten wohl nicht rumlaufen. Was bietet sich da mehr an, als das Kabel-Auto (ich halte mich bei solchen Begriffen lieber an die deutsche Version).

hip_38

Aber was soll das? Überall Küste und Brücken? Nur in der Mitte ein Berg mit tausenden Häusern, wie soll ich da Geknechtete finden? Nein, so geht es nicht weiter, ich muß raus, raus auf's Land. Da wird es einfacher sein, was zu erreichen!

hip_40

Also aus der Stadt bin ich ja noch leicht rausgekommen, aber was soll mir dieser Plan sagen? Geht es da nicht weiter sondern nur im Kreis? Und Bäume haben Namen und Titel? Wo bin ich da nur hingeraten...hip_39

Ich bin ja nicht der Größte, aber diese Bäume scheinen mir schon größer als die anderen, die ich bisher gesehen habe. Bin ich da in die Geschichte von Gullivers Reisen geraten? Wenn ja, dann wartet nur, bis ich ein Riese bin!

hip_41

Aber leider war es nix mit Riese werden, die Bäume waren die Riesen. Also bin ich weiter (Gummitiere wachsen ja nicht auf Bäumen) und es wurde immer bergiger. Ich bin dann durch die Königsschlucht gelatscht und dann wurde es echt einsam. Hunderte Kilometer kein Mensch, keine Straße, einfach nichts. Da ist es echt hart was zu Essen zu finden.

hip_42

Und was erwartet mich am Ende meiner Entbehrungen? Straßen, die gibt es hier wieder, aber Essen und Trinken?!? Alle paar Meilen steht ein Tank mit Nicht-Trinkwasser. Das schütten Menschen in Autos rein, wo es seltsam raus dampft. Vielleicht ist es den Autos bei den 45 Grad im Schatten doch auch in der Sonne warm? Oder ist es nur ein Streik der Autos?

hip_43

Also so schnell wie nur möglich hier raus. Vielleicht durch diese Schlucht?

hip_44

Raus aus der Schlucht und da tut sich eine weite Schneeebene auf? In der Hitze? Ich bin durstig, aber habe ich schon Halluzinationen? Aber nein, es ist Salz!

hip_45

Und da gibt es auch noch Stellen, da kann man kaum drüberlaufen. Nicht weil der Boden so heiß ist (das ist er wirklich), sondern der Boden ist total zerfurcht. Die Kanten sind superspitz und salzig. Na das war eine Freude da drüber zu kommen. Was tut man nicht alles auf der Mission anderen Gummitieren zu liebe.

hip_46

Nach diesen Hindernissen hoffte ich, daß ich durch diese Schlucht die Hitzehölle verlassen könnte. Die Sonne und das viele Salz taten meiner Haut gar nicht gut, ich bin doch ein Hippo und kein Skorpion!

hip_47 

Aber diese Schlucht geht steil bergauf, hat (zumindest für mich) riesige, fast unüberwindbare Geländestufen und ist sooooo trocken!hip_48 

Geschafft! Ich habe überlebt und bin weiter nach Nordwesten. Aber überall Steine, kaum Behausungen, wenig zu essen. Sehe ich da nicht schon viel dünner aus?

hip_49

Ein Idyll zum Leben ist es hier aber auch nicht. Ja, es ist kühler und ein wenig Vegetation hängt herum, aber trocken ist es auch. Auch die hier ansässigen Tiere leben lieber vom Betteln bei den Menschen. Ich glaub, hier finde ich kein Gummitier zum Befreien... Seufz.

hip_50

Immer nach Behausungen am Horizont ausschauen, sehr anstrengend. Aber da, da hinten, ist da nicht etwas? Ich muß dahin!

hip_51

Und tatsächlich, da sind Menschen. Und wie nicht anders zu erwarten, haben sie Hippos eingesperrt. Aber diese hier sind so viel größer als ich. Und diese unnatürliche Farbe! Bei der Größe habe ich wohl wenig Chancen, sie bei einer Flucht zu unterstützen. Und außerdem, scheinen die Ihr Wasser sehr zu brauchen. Die werden wohl einen langen Marsch durch eine Wüste nicht durchhalten. Ich merke es mir zwar, aber da muß mir jemand helfen, sonst habe ich keine Hoffnung. Also wieder weiter...

hip_52

Auch nicht grüner, aber dafür blau! Nicht die klassische blitzblaue Wiese (wie bei den Japanern so beliebt), sondern ein blauer Tafelberg. Sehr nett, aber ernähren kann man sich davon auch nicht.

hip_53

Hier ist die Gegend so gesund, daß selbst Bäume versteinern. Also wie ich da ein Gummitier retten kann ist schon ganz klar: Ich rette mich selbst und verschwinde!

hip_54

Und wieder viele Meilen, eine Ewigkeit. Aber es hat sich gelohnt. Hier sind zwar auch wenige Menschen (was an sich gut wäre, aber ohne Menschen auch keine gefangenen Gummitiere, die ich befreien kann), aber die Gegend scheint ok zu sein. Verwundert hat mich jedoch die Aussage eines Anglers (die gibt es hier zu Hauf), daß dieser Bach die Große Schlucht herausgewaschen haben soll. So klein und über 1000m tief eingegraben? Na wenn er es sagt...

hip_55

Na klar, den Felsen kennt man: Die berühmten 5 Köpfe! Am Hippokopf arbeiten sie halt noch.

hip_56

Weiter ging es etwas westlicher, aber dafür auch viel nördlicher. Dort ist es zwar draußen ziemlich frisch, der Boden ist aber so angenehm warm. Und Wasser gibt es auch in Hülle und Fülle. Vielleicht sind dort auch Hippos zu finden?

hip_57

Überall gibt es Becken mit warmen Wasser. Ich fürchte zwar, daß das Wasser in vielen Becken zu warm ist, aber besser so als anders. Blöd ist nur, daß man aufpassen muß nicht in luftige Höhen geschleudert zu werden, denn dann geht es lustig dahin!

hip_58

Was für eine Wohltat: Überall warmes Wasser. Nur andere Hippos haben dieses Paradies noch nicht entdeckt. Wenn ich also eine Mission für gerettete Hippos (oder andere Gummitiere die schwimmen können) bauen sollte, dann wohl hier.

hip_59

Vielleicht sind die anderen Hippos nur schlauer als ich. Denn hier kann es von einem Tag auf den nächsten von kühl auf saukalt wechseln. Und Schnee ist auch schon da. Wie soll man da von einem Becken mit warmen Wasser zum nächsten kommen ohne zu erfrieren?

hip_60

Mit Schnee am Boden wird es aber blöd für so kleine Hippos wie mich. Ich baue mir doch keine Tunnels durch den Schnee. Aber auch hier oben liegt jede Menge Schnee. Langsam wird es hier brenzlig für mich (aber leider nicht im wahrsten Sinn des Wortes).

hip_61

Nicht einmal wie Tarzan von Baum zu Baum kann man hüpfen. Da ist einfach zu viel Schnee! Ich werde doch hier nicht erfrieren?

hip_62

Und was tun Menschen? Nein, sie helfen natürlich nicht den bedrohten Gummitieren, sie bauen Schneemänner. Echt komisch!

hip_63

Da, durch den warmen Boden sind die Stege wenigstens auf kleinen Flächen für mich begehbar. Ich mach' mich also schnell vom Acker, denn wenn ich erfriere, kann ich auch anderen nicht mehr helfen. Ich muß aus dieser Kältehölle raus, irgendwohin wo es warm ist. Warm... , feucht..., jetzt weiß ich's!

Westösterreich

Weit weg von Roman mußte es gehen, ganz weit weg.

hip_31

Und wenn traf ich da: Barbie. Sie erzählte mir von Ihren Reisen und wie frei Sie sich fühlt. Das gab mir einen Stich in meinem Innersten, denn meine Mission, die Befreiung anderer Geknechteter ist trotz der bisherigen Dauer völlig erfolglos geblieben.

hip_32

Da ich Barbie die Freie nicht mehr befreien konnte (und ich mochte - jetzt ganz ehrlich - auch nicht die Art wie sie auf so Sachen rumritt, so obszön!), machte ich mich wieder auf die Suche. Gummitiere zu finden ist schwer, aber man tut sein Bestes. Diese Gruppe ist weniger aus Gummi denn als Metall, aber ich hab es nicht einmal geschafft mit Ihnen zu reden: Und dann das ununterbrochene Gespucke, nein da bin ich weitergezogen.

 hip_33

Da, hüpft rum, ist an ein komisches Ding gefesselt und außen ganz aus Gummi! Das war meine Chance (wenngleich auch das Wetter eher mies war) - auch wenn ich mein eigenes Leben in Gefahr zu bringen hätte. Aber kaum gesehen, schon war das Tier auch wieder weg. Dabei war es nicht einmal Loch Ness!hip_34

Ganz schlimm ist es, wenn man zu spät kommt. Der hier hat schon seinen Kopf verloren und sieht sich die Blumen von unten an; wohl keine Chance mehr auf Wiederbelebung. Wie grausam doch die Menschen sein können...

hip_35

Das war mal wieder nichts. Aber so geht's nicht weiter. Jetzt noch schnell einen Happen essen und dann geht die Suche wieder mit voller Energie weiter!

Junifest

Aber mutig wie die Leute hier in Österreich sind, lassen sie sich nicht von einem wettersabotierten Fest einschüchtern und kaum ein Monat später war dann der zweite Versuch.

hip_21

Also für alle die es nicht wissen, da treffen sich die Leute in der Provinz!

hip_22

Da ich mir aber nicht so sicher war, ob nicht dieser Grobian Roman zum Fest kommt, habe ich mich einmal unauffällig angepirscht. Deckung suchen, war die Devise.

hip_23

Von einer Deckung zur nächsten, gaaaaanz vorsichtig.

hip_24

Also so ein Glück, kein Roman in Sicht. Da kann man sich schon mal auf einer Liege ausruhen (von dem langen Pirschen).

hip_25

Von dem vielen Pirschen wird man nicht nur müde, sondern auch hungrig. Aber was mußte ich da sehen: Nix im Grill!

hip_26

Also noch nix mit Essen. Dafür scheint es hier echt gemütlich zu sein und die Leute sind ja so nett!

hip_27

Aber da hört man ein Rappeln am Griller! Das muß ich gleich von der Staude da beobachten.

hip_28

Na endlich was zu Essen, Würstchen!!!

hip_29

"Was ist das da für eine Stimme am Tor?" Panik erfaßt mich, ab in den Acker!

hip_30

Kalter Schweiß am ganzen Körper, Roman der Peiniger ist da. So schön kann kein Fest sein, da muß ich weg.

Österreich

Und da ich schon einmal wieder in Österreich war, habe ich meine Rettungsmission gleich hier fortgesetzt. Dabei hat es mich auf einen Campingplatz verschlagen, da gibt es scheinbar nur Wahnsinnige! Nicht die Natur oder die Wanderwege haben es denen angetan, nein das Wasser.

hip_18

Im Prinzip habe ich da ja als Hippo Verständnis, aber warum ein reißender saukalter Fluß? Da gibt es Wellen und Strudel und die Leute reden nur über das Wasser, nicht die Umgebung. Also ich glaub nicht das das normal ist.

hip_19

Und schaut Euch das an! Die fahren nicht nur mit den abartigsten Dingen auf dem Wasser, die bauen sich auch solche Trampoline. Also Wasser ist doch zum Rumknotzen gedacht, aber für sowas?!?

hip_20

Also, das konnte ich mir nicht mehr ansehen. Ich bin dann in einen Seiteneinschnitt gelatscht und habe diesen doch sehr hübschen Wasserfall gefunden. Sollte man mal den Wahnsinnigen sagen, was es in der nahen Umgebung doch Nettes gibt.

Donnerstag, 23. April 2009

Maifest

Und los ging es ins neue Jahr. In Österreich kam der Sommer zwar nicht so recht in Schwung, aber es gab da ein Ereignis, da mußte ich hin.

hip_16

Wenn es in Österreich wieder etwas zu feiern gibt, bin ich natürlich dabei. Also hab ich mich in einen Flieger geworfen und bin zum Maifest nach Krut gejettet, aber als ich mich zur Überraschung so durchs Gras pirsche...

hip_17

...muß ich feststellen, daß außer mir und dem Gastgeber keiner da ist. Angeblich haben die anderen sich vor dem Wetter gefürchtet, aber so schlecht schaut der Sonnenuntergang nicht aus. Somit habe ich mich - ganz ohne mich zu zeigen - wieder leise davon gemacht und melde mich sicher bald wieder; vielleicht beim Junifest!

Neuseeland

Wieder auf einem kurzen Abstecher in Wien mußte ich feststellen, daß es in der freien Natur langsam kalt wird, und Frost verträgt meine Haut so schlecht. Also bin ich dahin gefahren, wo gerade der Frühling am Anbrechen war.

hip_5

Da ist es wieder nett, die Wälder sind wunderschön, überall Moos und riesen Farne! Ein Traum!

hip_6

Doch plötzlich wie aus dem Nichts, wurde ich hinterhältigst von einer bösen unheimlich großen Hand attackiert! Ich war starr vor Angst!

hip_7

Jetzt mußte ich schnell reagieren! Ich spuckte wie wild in die Hand und riß der bösartigen Hand den Knüppel aus der Hand! Nach einem kurzem aber heftigen Kampf gewann ich die Oberhand und konnte die hinterhältige Unterhand mit dem Holzknüppel erlegen!

hip_8

Nach dem Schreck hatte ich mir ein ausgiebiges Bad verdient!

hip_9

Da traf ich meine große Liebe! Eine richtig süße BrummelHummel!

hip_10

Nach nur kurzer Zeit fanden wir beide aber leider heraus, daß wir nicht miteinander leben können, wir sind doch zu verschieden und die Gummitiermission konnte sie nun so garnicht verstehen. Also wieder zurück zu meiner Mission. Es muß doch auch etwas für meine Mission hier sein, ein Gummitier, das auf die Befreiung wartet. Vielleicht hinter den Bergen.

hip_11

Also auf seine Füße vertraut und rüber.

hip_12

Nach so einer anstrengender Kraxelei hat man sich etwas Erholung am Strand redlich verdient (auch wenn ich nicht immer so viel an mich denken sollte)!

hip_13

Aber schlußendlich habe ich doch eine Stadt gefunden. Nur bei so vielen Abenteuern wird man richtig hungrig! Und wo bekommt man das beste Essen? Natürlich in einem eigenen Restaurant und so habe ich mich vorerst einmal seßhaft gemacht und ein eigenes Lokal eröffnet!

hip_14

Und es hat ja auch etwas Gutes: Wenn ein anderes Gummitier verhungert umherirrt, kann es sich hier erholen und ich päppel es wieder auf.

hip_15

Und so schlecht mache ich mich als Koch doch auch nicht, oder?